
33 Jahre
254 Siege
Seit 8 Jahren Berufsrennreiter
Seit fast 10 Jahren reiten sie in Deutschland, aber dennoch weiß man von Ihnen relativ wenig. Wir vom Stall TSF wollen dies etwas ändern.
Hr. Frank, Ihr Name klingt Ur-Deutsch, aber an Ihrem Akzent hört man das Deutschland nicht ihr Geburtsland ist, woher stammen Sie ursprünglich?
Ich komme aus Russland, genauer gesagt aus Sibirien.
Wie und wann kamen Sie nach Deutschland?
Ich bin Aussiedler (lacht) und bin jetzt seit zehn Jahren in Deutschland.
Wie kamen sie zur Rennreiterei?
Ich war schon damals in Sibirien bei den Trabern, Galopper gab es dort nicht, obwohl mir die schon immer besser gefallen haben. In Deutschland bin ich dann bei Hr.Giedt in die Lehre zum Berufsrennreiter gegangen. Hr.Giedt, der heute die Pferde von Stall D'Angelo managt, war in Hannover. Heute ist übrigens Stefan Wegner sein Nachfolger in den Stallungen.
Sie arbeiten zur Zeit auf Röttgen für Markus Klug. Sind Sie nur angestellt oder Stalljockey am Stall?
Mir gefällt es sehr gut bei Hr. Klug. Ich bin dort aber nicht als Stalljockey angestellt, sondern als Rennreiter.
Wie empfinden Sie es, wenn wie am Sonntag in der Diana doch lieber ein ausländischer Jockey verpflichtet wird?
Das ist normal in Deutschland . . . leider! Natürlich ist es enttäuschend, aber eher enttäuschend über die entstandene deutsche Mentalität. Aber das betrifft alle Jockeys, egal ob nun Pedroza, Bojko oder Minarik. Andrasch ist wahrscheinlich der einzige der sich Fehler erlauben kann und trotzdem beim nächsten Mal wieder drauf sitzt. Das ist in England oder Frankreich anders. Da dürfen die Jockeys auch mal Fehler machen. Wenn du da angestellt bist dann reitest du auch die Pferde.
Ich möchte mich aber nicht über Hr. Klug beschweren, ich darf fast alles reiten!
Wo haben sie schon überall fest gearbeitet? Ich glaube sie waren auch mal eine gewisse Zeit fest in Hoppegarten, oder?
Nein, ich war in Hannover, dann einige Zeit bei Hr. Wöhler. Letztes Jahr gab mir Thorsten Mundry die Chance bei ihm zu reiten und jetzt bin ich auf Röttgen bei Hr.Klug.

Ja, sehr, wenn es gut weiterläuft könnte es nach Anzahl die beste Saison werden.
Kommen wir zu dem Rennen in Dresden, für wie stark halten Sie das Feld? Wer ist für Sie favorisiert? Wie wird Ihre Vorbereitung aussehen?
Ich habe mir das Feld noch nicht genau angesehen. Das mache ich immer 1-2 Tage vor einem Rennen. Die meisten Pferde kennt man ja im Laufe einer Saison. Entweder selbst geritten oder als Gegner in anderen Rennen gehabt. Da weiß man was einen erwartet, was die Pferde können. Wenn ich dann die Startbox weiß, dann gehe ich jedes Rennen im Kopf durch wie es laufen kann mit dem gerittenen Pferd. Dann muss man natürlich nur noch hoffen, dass es im Rennen dann auch so kommt. Das klappt aber ganz gut.
Angegeben sind bei Ihnen 55 Kg, auf Zenturios am Samstag sollen sie nur 54 Kg reiten?
Kein Problem!! Offiziell reite ich 55 Kg ohne Absprache. Ich kann aber auch die 54Kg reiten, das ist auch so abgesprochen . . . kein Problem!
Im Internet oder den Medien liest man fast nie etwas über oder von Ihnen, woran liegt's?
Ich habe letzte Saison drei Listenrennen und ein Grupperennen gewonnen und trotzdem kam nie jemand von der Presse auf mich zu. Das hier heute mit Ihnen ist mein erstes Interview. Wenn ich der Sohn von Hr. Schiergen wäre sehe das wohl anders aus...
Was würden sie im Galopprennsport gerne erreichen, wo würden sie gerne mal reiten? Haben sie eine Lieblingsbahn in Deutschland?
Jeder Jockey möchte Grupperennen gewinnen, ob in Deutschland oder im Ausland. Meine liebste Bahn ist eindeutig München. Gerade Linienführung, faire Bahn lange Zielgerade, das mag ich, dort reite ich sehr gerne. Aber auch Bremen, aus den gleichen Gründen. Ja, München und Bremen.
Hr. Frank, herzlichen Dank für ihre netten Worte hier, wir freuen uns auf sie in Dresden und sehen uns im Führring.
Hals und Bein wünscht Ihnen der STALL TSF!